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Freitag, 25. August 2006
Von Bronchioskospie und Schadenfreude
chrissen, 20:04h
Holla, die Waldfee, wo fang ich denn jetzt an?
Am besten am Anfang. Es war ein Freitag mitten im Sommer, der jedoch schon in den Morgenstunden das Gefühl von Kotzen-Müssen vermittelte.
Ich musste früh morgens und betont zeitig in der Robert Koch Klinik der Uni Kliniken sein, um auch möglichst lange mit atemberaubendem Mundschutz in irgendeinem Aufenthaltsraum rumsitzen zu können.
Ganz recht, Ihr ahnt es schon: Das Grauen fundierte bereits seine Basis, um später dumm-dreist und voller Schadenfreude lachend seinen Lauf nehmen zu können...
Aber dazu später...
Oder besser doch jetzt schon!
Man hat eine Menge Dinge in mich gesteckt, die meisten davon waren Nadeln (die Sorte Nadeln, bei der der Verabreicher nach dem Einstich in die Haut fröhlich ruft "So, das wars schon!". Erwähnenswert vielleicht, daß zwischen "So, das wars schon!" und dem Wieder-Entfernen der Nadel aus der betreffenden Köprerstelle genug Zeit ist, um Sonntags morgens in einer wildfremden Stadt aus dem Haus zu gehen, einen Bäcker zu suchen, der nicht nur offen, sondern auch noch Kaffeestückchen hat, einen entsprechenden Bäcker zu finden, dann doch lieber Kuchen zu kaufen, nach Haus zu schlendern, Kaffee zu kochen, den Kuchen zu essen, den Kaffee zu trinken und vielleicht noch eine Kanne nachzukochen. Hier gibts übrigens nur (meiner Meinung nach) koffeeinfreien Kaffee!), eigentlich waren sogar alle der Dinge die man in mich reinsteckte Nadeln, abgesehen von einem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], und dieses mitten durch den Rachen in die Lunge.
Am selben Tag beschloss übrigens mein bester Freund Torsten, Geburtstag zu haben, was ihm seinerseits jedoch eine Bronchioskopie (das Ding mit dem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], das man auch schon an mir ausgiebig verwendet hatte) nicht erspart hatte. Mitgegangen, mitgehangen. In diesem Falle "hingen" so ziemlich all meine Freunde, Verwandte und Kommilitonen. Die meisten wurden geröntgt und bekamen einen TBC-Haut Test, bloss Torsten wurde da wohl etwas eifriger untersucht.
Da kommt Schadenfreude auf!
So what, der Tag war beschissen, darauf konnte man sich einigen und ihn ruhigen Gewissens ad acta legen.
Am besten am Anfang. Es war ein Freitag mitten im Sommer, der jedoch schon in den Morgenstunden das Gefühl von Kotzen-Müssen vermittelte.
Ich musste früh morgens und betont zeitig in der Robert Koch Klinik der Uni Kliniken sein, um auch möglichst lange mit atemberaubendem Mundschutz in irgendeinem Aufenthaltsraum rumsitzen zu können.
Ganz recht, Ihr ahnt es schon: Das Grauen fundierte bereits seine Basis, um später dumm-dreist und voller Schadenfreude lachend seinen Lauf nehmen zu können...
Aber dazu später...
Oder besser doch jetzt schon!
Man hat eine Menge Dinge in mich gesteckt, die meisten davon waren Nadeln (die Sorte Nadeln, bei der der Verabreicher nach dem Einstich in die Haut fröhlich ruft "So, das wars schon!". Erwähnenswert vielleicht, daß zwischen "So, das wars schon!" und dem Wieder-Entfernen der Nadel aus der betreffenden Köprerstelle genug Zeit ist, um Sonntags morgens in einer wildfremden Stadt aus dem Haus zu gehen, einen Bäcker zu suchen, der nicht nur offen, sondern auch noch Kaffeestückchen hat, einen entsprechenden Bäcker zu finden, dann doch lieber Kuchen zu kaufen, nach Haus zu schlendern, Kaffee zu kochen, den Kuchen zu essen, den Kaffee zu trinken und vielleicht noch eine Kanne nachzukochen. Hier gibts übrigens nur (meiner Meinung nach) koffeeinfreien Kaffee!), eigentlich waren sogar alle der Dinge die man in mich reinsteckte Nadeln, abgesehen von einem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], und dieses mitten durch den Rachen in die Lunge.
Am selben Tag beschloss übrigens mein bester Freund Torsten, Geburtstag zu haben, was ihm seinerseits jedoch eine Bronchioskopie (das Ding mit dem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], das man auch schon an mir ausgiebig verwendet hatte) nicht erspart hatte. Mitgegangen, mitgehangen. In diesem Falle "hingen" so ziemlich all meine Freunde, Verwandte und Kommilitonen. Die meisten wurden geröntgt und bekamen einen TBC-Haut Test, bloss Torsten wurde da wohl etwas eifriger untersucht.
Da kommt Schadenfreude auf!
So what, der Tag war beschissen, darauf konnte man sich einigen und ihn ruhigen Gewissens ad acta legen.
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Wie alles begann...
chrissen, 19:46h
Ich hustete.
Nach vier Monaten hustete ich immer noch, aber ich wollte ja nicht hören!
"Geh doch mal zum Arzt, Möönsch!", hörte ich regelmässig von meinen Freunden, und nach 4 Monaten immer schmerzhafteren Hustens ging ich dann doch mal zum Arzt.
Das Husten, das käme von einer Grippe, meinte dieser. Und röntgen, das käme ja nicht in Frage, das dürfen die Ärzte ja nun auch nicht mehr so oft, wegen der Gesundheitsreform und sowieso seien meine Schmerzen im Rücken auch nur ein Muskelkater dieser verschleppten Grippe.
Hey, das klang doch plausibel!
Immerhin rauchte ich seit sechs Jahren, da kann der Husten doch schonmal länger dauern!
Ich nahm die Diagnose also hin und hustete noch einen ganzen Monat, dann nahmen die Schmerzen Überhand, irgendwas knackte in meiner Rippengegend und ich bekam von einer Sekunde auf die nächste kaum noch Luft.
Ich drückte meine Zigarette aus, denn jedes weitere Husten verschlimmerte den Schmerz nur.
Oh mein Gott, was sollte ich nun rauchen ???
Ich setzte mich ins Auto und fuhr in die nächste Apotheke, "Ein Päckchen Kräuterzigaretten bitte!"
Aber die Kräuterzigaretten nutzten gar nichts und die Schmerzen wollten par tout nicht aufhören, so langsam bekam ich es mit der Angst zu tun!
Ich verlagerte mein "Was-soll-ich-denn-nun-rauchen-Problem" auf später und besuchte erneut den selben Arzt, der mit bereits vor einem Monat eine Grippe diagnostizierte. Diesmal röntgte er mich. Und fragte mich, ob ich jemals mit einer Tuberkulose in Berührung gekommen sei.
"Bitte was? Nein, natürlich nicht!"
Tuberkulose, pah, sowas kriegt man, wenn es an Hygiene mangelt, aber doch nicht ich! So ein Unfug!
"Natürlich nicht!"
Unfug waren jedoch lediglich meine Meinung über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und TBC.
Er schickte mich zum nächsten Arzt, der mir eine Computertomographie machen sollte. Ich schaute schön in die Röhre! Das schlimmste war die Infusion, ich hasste Nadeln!
Vor allem in meiner eigenen Haut!
Alles ging recht schnell, Röntgenbild und CT wurden mir vorgelegt, mein Röntgenbild war fast komplett milchfarben. Man sagte mir, der grösste Teil sei normalerweise transparent.
Haha, ich mag solche Tragikomik. Jetzt mal im Ernst, Herr Doktor?
Und mein CT spreche eine ganz eindeutige Sprache.
Ich hatte eine offene Tuberkulose.
Heureka, was soll das denn bitte für ein Unsinn sein ???
Ich hätte ab morgen ein Bett in der örtlichen Robert-Koch-Klinik und solle gegen 9 Uhr in der Früh dort sein. Es sei empfehlenswert, auf dem Weg dahin einen Mundschutz anzulegen, um die Infektionsgefahr für andere zu mindern.
Langsam begann ich, den wirren Ärzteunsinn zu glauben.
Ich trank meinen letzten Kaffee in Freiheit und hatte eine beschissen unruhige Nacht.
Am nächsten Morgen traf ich in der Klinik ein, bekam mein Bett in einem leerstehenden Doppelzimmer und das Abenteuer konnte beginnen...
Nach vier Monaten hustete ich immer noch, aber ich wollte ja nicht hören!
"Geh doch mal zum Arzt, Möönsch!", hörte ich regelmässig von meinen Freunden, und nach 4 Monaten immer schmerzhafteren Hustens ging ich dann doch mal zum Arzt.
Das Husten, das käme von einer Grippe, meinte dieser. Und röntgen, das käme ja nicht in Frage, das dürfen die Ärzte ja nun auch nicht mehr so oft, wegen der Gesundheitsreform und sowieso seien meine Schmerzen im Rücken auch nur ein Muskelkater dieser verschleppten Grippe.
Hey, das klang doch plausibel!
Immerhin rauchte ich seit sechs Jahren, da kann der Husten doch schonmal länger dauern!
Ich nahm die Diagnose also hin und hustete noch einen ganzen Monat, dann nahmen die Schmerzen Überhand, irgendwas knackte in meiner Rippengegend und ich bekam von einer Sekunde auf die nächste kaum noch Luft.
Ich drückte meine Zigarette aus, denn jedes weitere Husten verschlimmerte den Schmerz nur.
Oh mein Gott, was sollte ich nun rauchen ???
Ich setzte mich ins Auto und fuhr in die nächste Apotheke, "Ein Päckchen Kräuterzigaretten bitte!"
Aber die Kräuterzigaretten nutzten gar nichts und die Schmerzen wollten par tout nicht aufhören, so langsam bekam ich es mit der Angst zu tun!
Ich verlagerte mein "Was-soll-ich-denn-nun-rauchen-Problem" auf später und besuchte erneut den selben Arzt, der mit bereits vor einem Monat eine Grippe diagnostizierte. Diesmal röntgte er mich. Und fragte mich, ob ich jemals mit einer Tuberkulose in Berührung gekommen sei.
"Bitte was? Nein, natürlich nicht!"
Tuberkulose, pah, sowas kriegt man, wenn es an Hygiene mangelt, aber doch nicht ich! So ein Unfug!
"Natürlich nicht!"
Unfug waren jedoch lediglich meine Meinung über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und TBC.
Er schickte mich zum nächsten Arzt, der mir eine Computertomographie machen sollte. Ich schaute schön in die Röhre! Das schlimmste war die Infusion, ich hasste Nadeln!
Vor allem in meiner eigenen Haut!
Alles ging recht schnell, Röntgenbild und CT wurden mir vorgelegt, mein Röntgenbild war fast komplett milchfarben. Man sagte mir, der grösste Teil sei normalerweise transparent.
Haha, ich mag solche Tragikomik. Jetzt mal im Ernst, Herr Doktor?
Und mein CT spreche eine ganz eindeutige Sprache.
Ich hatte eine offene Tuberkulose.
Heureka, was soll das denn bitte für ein Unsinn sein ???
Ich hätte ab morgen ein Bett in der örtlichen Robert-Koch-Klinik und solle gegen 9 Uhr in der Früh dort sein. Es sei empfehlenswert, auf dem Weg dahin einen Mundschutz anzulegen, um die Infektionsgefahr für andere zu mindern.
Langsam begann ich, den wirren Ärzteunsinn zu glauben.
Ich trank meinen letzten Kaffee in Freiheit und hatte eine beschissen unruhige Nacht.
Am nächsten Morgen traf ich in der Klinik ein, bekam mein Bett in einem leerstehenden Doppelzimmer und das Abenteuer konnte beginnen...
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