Montag, 11. September 2006
Von Verdachtsmomenten und dem Unten der Münze
Heute mittag kam die Ärztin spontan ins Zimmer gestürzt, um meinem netten alten Nachbarn zu unterbreiten, daß er morgen früh bronchioskopiert würde. Wie aufmerksam.

Und sie sprach es aus...
Daß der TBC-Verdacht doch auf sehr wackligen Füßen stehe.
Daß etwas anderes möglicherweise die Ursache für den Erguß in seiner Lunge wäre...
Daß es vielleicht doch etwas mit seiner Prostata-Krebs-Geschichte zu tun hatte...

Mit anderen Worten:
Daß die Wahrscheinlichkeit für Lungenkrebs höher sei als die für Tuberkulose.

Und das war sie, unsere Portion Scheiße für heute.
Du weisst, wo Du bist. Du weisst, daß Ihr beide die einzigen hier seid, die keinen Krebs haben und dann trifft es Deinen Zimmernachbarn und Du bleibst als einziger über...

Und dann fielen mir wieder die Fragen ein, die die Ärzte schon im Laufe der Woche eher unauffällig gestellt hatten.
"Haben Sie viel mit Asbest gearbeitet?"
"Haben Sie frühr lange und viel geraucht?"

Natürlich hatte ich meine Theorien, aber diese wollte ich nicht haben.

Das ist nicht einer von tausenden, die mit Lungenkrebs in irgendeiner weit entfernten Klinik rumliegen, es ist Dein Zimmernachbar!
Es liegt viel zu nahe, als daß man die Augen davor verschliessen könnte.

Heute mittag gabs für uns beide Kaffee.

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