Freitag, 22. September 2006
Der Schwesternruf-Klingelstreich [TM]
Beim Frühstück gab es heute keine Auffälligkeiten, aber ich habe eine neue Beschäftigung für den armen isolierten Krankenhaus-Aufsässigen gefunden:

Den Schwesternruf-Klingelstreich [TM]

Der Klingelstreich an sich ist vor allem beim Schwesternruf für den Nachwuchsdelinquenten sehr heikel. Es geht dabei darum, auf den Schwesternruf des netten alten Mannes nebenan zu drücken und anschliessend alles abzustreiten. Problematisch wird es, wenn man es nicht abstreiten kann und deshalb habe ich den Schwesternruf-Klingelstreich [TM] etwas ausgearbeitet.

Man benötigt dazu:
- 1 Krankenzimmer mit zwei Betten und zwei verschiedenen Schwesterruf-Klingeln (Das Opfer braucht unbedingt eine eigene!)
- eine handvoll genervte Schwestern, die keinen Bock haben, rumzurennen oder überhaupt irgendwas zu tun
- einen Zimmernachbarn (am besten geeignet ist hierbei natürlich der Typ Mensch, bei dem Außerirdische grundsätzlich zuerst im Garten landen, weil ihm ja doch keiner glauben würde (Alkoholiker sind besonders gut geeignet, ein netter alter Mann tuts in meinem Falle jedoch auch.))
- 1 bösen Finger
- Nacht (oder zumindest sehr späten Abend)

Das mit der Nacht ein einen einfachen Grund. Nein, sogar zwei:

1. Die Schwestern sind nachts gereizter.
2. Man kann sich nach vollbrachter Tat schlafend stellen und den Spaß genießen. (Unter der Decke fällt schadenfrohes Gekicher oft weniger auf...)

Also warte man bis es Nacht wird. Oder zumindest sehr später Abend. Wichtig dabei ist, daß die Schwestern der Nachtschicht es sich gerade erst so richtig gemütlich gemacht haben. Das optimale Timing ist natürlich Übungssache.

Klingelt man nun anderer Leute Schwesternruf-Klingel, kommt die Schwester. Der alte Mann sagt "Er wars!", die Schwester erwischt einen beim schadenfrohen Gekicher und schwupps - Nadeln!
So gehts also nicht!

Der Trick dabei ist, das eigentliche Drücken der Klingel entsprechend vorzubereiten, allerdings muss man dabei einigermassen leise vorgehen um keine Schwestern frühzeitig auf den Plan zu rufen.

Das Geheimnis: Sorge dafür, daß man dem netten alten Mann keinen Glauben schenkt!
Dazu ist es natürlich nötig, ihn eine so blödsinnige Story erzählen zu lassen, daß sie ihm noch drei Tage bis zur Einweisung in die Neuro geben.

Ich fand eine recht einfache Methode, dies zu erreichen.

Es wurde später Abend und ich sprang aus meinem Bett, direkt auf den netten alten Mann zu.
Dabei rief ich - zwar leise genug um keine Schwestern zu alarmieren, aber immer noch bedrohlich laut genug, um dem alten Mann einen Schrecken einzujagen - "Ich bin Das-Huhn-das-die-Klingel-Drückt, gackgackgack! Ich bin Das-Huhn-das-die-Klingel-Drückt, gackgackgack!" und machte entsprechende Armbewegungen.
Dies wiederholte ich so oft, bis der arme alte Kerl gar nicht mehr verstand, warum er überhaupt hier war.
Dann sprang ich schnell zu seiner Klingel - und drückte!

Flugs sprang ich in mein Bett und stellte mich schlafend.
Tatsächlich kam auch eine Schwester und fragte ihn, was er wolle.
Der alte Mann sagte, ich habe die Klingel gedrückt - aber ich schlief ja, wie die Schwester ihm erklärte.
Dann sagte der alte Mann, ich habe mehrfach betont, ich sei Das-Huhn-das-die-Klingel-Drückt, nicht zu vergessen dabei auch noch gegackert wie ein Huhn!

Nun war der Schwester natürlich alles klar - "Damit können Sie sonstwen verarschen, aber nicht mich! Jetzt gibts wieder Nadeln, so!"

Wichtig ist, dabei möglichst LEISE schadenfroh zu kichern, denn sobald eine Schwester mitbekommt, daß man sich vor lachen nicht mehr einkriegt oder auch nur schmunzelt, weiß sie sofort, was gespielt wird und daß der nette Mann doch Recht hatte.

Alles in allem aber ein recht amüsantes Spiel. Je öfter man es abends spielt, umso lustiger wird es und umso "beliebter" wird der Zimmernachbar.

Einen unliebsamen Zimmernachbarn kann man mit diesem Spielchen übrigens direkt in die Neuro (geschlossen) schleudern (ohne 4000,- DM und ohne die Möglichkeit über Los zu gehen).

Aber bei dem netten alten Mann ists ja nur Spaß. Ich hoffe, das weiß er auch und nimmt es mir nicht krumm...

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