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Montag, 28. August 2006
Vom Schachspiel der Frühschicht und dem Tabu, die Brötchenmenge zu verändern
chrissen, 15:01h
Und schon geht die Sonne wieder auf, die Sonne eines neuen Tages, wobei ich fairer Weise anmerken sollte, daß im Krankenhaus ein Tag dem anderen gleicht. Man unterscheidet die Tage hier eigentlich bloss noch nach der Anzahl der Röhrchen für die Blutentnahme.
Ein frischer Tag, das bedeutet auch ein frischer früher Morgen. Und ein frischer früher Morgen bedeutet: Zwei Tassen (meiner Meinung nach) koffeinfreier Kaffee und eigentlich auch ganz allgemein Frühstück
Gerade beim Frühstück wird hier allerlei ausprobiert, es ist sozusagen das "Schachspiel-der-Frühschicht" [TM], denn hier werden Dinge verschoben und gedreht - man scheint sogar Wetten darauf abzuschliessen!
Wie wird der Patient wohl auf die Änderungen, Verschiebungen und Drehungen reagieren?
Wie gesagt, das Frühstück hat es in sich!
Jeden Tag aufs Neue stellt es eine psychische Belastungsprobe dar, der standzuhalten nur die Härtesten in der Lage sind.
"Na, ob der Patient es wohl merkt, wenn wir ihm Wurst auf den Teller legen? So rein zufällig, harrharr!"
Ihr Einsatz bitte!
80% sagen "Ja, er merkt es."
15% sagen "Nein, er merkt es nicht."
Und 5% hatten gerade Nachtschicht und sind so voller Hass auf die Welt und alle Dinge in und auf ihr, daß sie sagen "Ja, er merkt es, aber erst wenn er sie schon gegessen hat, der soll sich nicht so anstellen, die Sau!"
Nicht alle Frühstücksspielchen sind derart kurzfristig, manche gehen sogar über Wochen.
"Welche Auswirkungen hat es auf die Psyche des Patienten, wenn wir die Brotrationen in unregelmässigen Abständen erhöhen, so tun als wüssten wir von nichts, hoffen er merkt es nicht, bis ins Unendliche, mal sehen, wie weit wir kommen?"
Als ich herkam, gab es zum Frühstück zwei Brötchen und eine Brotscheibe.
Soweit kein Problem.
Man muss dazu sagen: Die Brötchen sind gegen das Schachspiel-der-Frühschicht [TM] sozusagen immun, ihre Anzahl darf offenbar nicht verändert werden, so ganz genau kenne ich die Regeln aber leider noch nicht.
Nun wird die Menge der Brotscheiben alle ein bis zwei Tage um eins gesteigert. Zuerst hatte ich nur Leinsamenbrot. Dann schmuggelten sie mir zu dem Leinsamenbrot noch ein Mischbrot. Sie dachten, ich würde es nicht bemerken, brav aufessen und die Sache vergessen...
Aber ich habe es gemerkt, brav aufgegessen und die Sache vorerst vergessen...
Bis sich zwei Tage später plötzlich ein heimliches Weißbrot zu den beiden anderen Brotscheiben schlich. Und wieder dachten sie, es fiele mir nicht auf, doch wieder fiel es mir auf.
Ich aß es.
Mittlerweile bin ich bei einer Ration von 2 Brötchen (meine Vermutung, daß deren Menge zu verändern selbst ein Tabu für die Frühschicht darstellt, festigt sich mehr und mehr!) und 4 (in Worten: vier!) Brotscheiben.
Welcher normale Mensch soll die alle essen?
Und wie weit werden sie noch gehen - in ihrem Brotscheiben-Steigerungs-Wahn ???
Fragen über Fragen... und nur die Frühschicht kennt die erschreckenden Antworten...
Aber ich werde Euch auf dem Laufenden halten, was den von mir entdeckten Frühstücks-Skandal anbelangt!
Pah, und die glauben, ich merke das nicht!
Ein frischer Tag, das bedeutet auch ein frischer früher Morgen. Und ein frischer früher Morgen bedeutet: Zwei Tassen (meiner Meinung nach) koffeinfreier Kaffee und eigentlich auch ganz allgemein Frühstück
Gerade beim Frühstück wird hier allerlei ausprobiert, es ist sozusagen das "Schachspiel-der-Frühschicht" [TM], denn hier werden Dinge verschoben und gedreht - man scheint sogar Wetten darauf abzuschliessen!
Wie wird der Patient wohl auf die Änderungen, Verschiebungen und Drehungen reagieren?
Wie gesagt, das Frühstück hat es in sich!
Jeden Tag aufs Neue stellt es eine psychische Belastungsprobe dar, der standzuhalten nur die Härtesten in der Lage sind.
"Na, ob der Patient es wohl merkt, wenn wir ihm Wurst auf den Teller legen? So rein zufällig, harrharr!"
Ihr Einsatz bitte!
80% sagen "Ja, er merkt es."
15% sagen "Nein, er merkt es nicht."
Und 5% hatten gerade Nachtschicht und sind so voller Hass auf die Welt und alle Dinge in und auf ihr, daß sie sagen "Ja, er merkt es, aber erst wenn er sie schon gegessen hat, der soll sich nicht so anstellen, die Sau!"
Nicht alle Frühstücksspielchen sind derart kurzfristig, manche gehen sogar über Wochen.
"Welche Auswirkungen hat es auf die Psyche des Patienten, wenn wir die Brotrationen in unregelmässigen Abständen erhöhen, so tun als wüssten wir von nichts, hoffen er merkt es nicht, bis ins Unendliche, mal sehen, wie weit wir kommen?"
Als ich herkam, gab es zum Frühstück zwei Brötchen und eine Brotscheibe.
Soweit kein Problem.
Man muss dazu sagen: Die Brötchen sind gegen das Schachspiel-der-Frühschicht [TM] sozusagen immun, ihre Anzahl darf offenbar nicht verändert werden, so ganz genau kenne ich die Regeln aber leider noch nicht.
Nun wird die Menge der Brotscheiben alle ein bis zwei Tage um eins gesteigert. Zuerst hatte ich nur Leinsamenbrot. Dann schmuggelten sie mir zu dem Leinsamenbrot noch ein Mischbrot. Sie dachten, ich würde es nicht bemerken, brav aufessen und die Sache vergessen...
Aber ich habe es gemerkt, brav aufgegessen und die Sache vorerst vergessen...
Bis sich zwei Tage später plötzlich ein heimliches Weißbrot zu den beiden anderen Brotscheiben schlich. Und wieder dachten sie, es fiele mir nicht auf, doch wieder fiel es mir auf.
Ich aß es.
Mittlerweile bin ich bei einer Ration von 2 Brötchen (meine Vermutung, daß deren Menge zu verändern selbst ein Tabu für die Frühschicht darstellt, festigt sich mehr und mehr!) und 4 (in Worten: vier!) Brotscheiben.
Welcher normale Mensch soll die alle essen?
Und wie weit werden sie noch gehen - in ihrem Brotscheiben-Steigerungs-Wahn ???
Fragen über Fragen... und nur die Frühschicht kennt die erschreckenden Antworten...
Aber ich werde Euch auf dem Laufenden halten, was den von mir entdeckten Frühstücks-Skandal anbelangt!
Pah, und die glauben, ich merke das nicht!
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Sonntag, 27. August 2006
Reizt mich nicht mit Urin!
chrissen, 20:18h
Es ist Freitag, bereits der zweite hier drin, eine Woche nach meinem Eintritt in die Krankenhaushemisphäre und da es gleich halb sechs ist, gibt es wohlmundendes vegetarisches Abendessen.
Aber etwas ist mir noch eingefallen, was ich mir von der Seele schreiben muss!
Wie erwähnt, wir liegen zu zweit in diesem - von der Aussenwelt völlig isolierten - Krankenhauszimmer, aber da der klinische Luxus es gestattet, gibt es auch ein tolles Bad.
Dieses tolle Bad (Das Adjektiv 'toll' in absurd verschwenderischer Art und Weise in Gebrauch zu nehmen ist eine negative Eigenart, die ich mir aus einem Rätselheft abgeschaut habe, aber ich kann kaum noch davon lassen!) hat genau zwei Waschbecken.
Mit breitem Rand. Zum Dinge-Draufstellen.
Es gibt genau zwei Spiegel mit genau zwei Ablagen.
Es gibt aber nur eine Dusche und nur eine Toilette, aber das hätte ich genauso gemacht, wäre ich statt einfach nur krank z.B. Krankenhaus-Badezimmer-Architekt geworden.
Von der Architektur des Badezimmers her dürfte es eigentlich auch keine Probleme geben.
Es gibt aber eben doch welche!
Wie Ihr sicher alle wisst, muss man im Krankenhaus oft unangenehme (meist auch stinkende und mit-diversen-Körperflüssigkeiten-zu-tun-habende) Dinge erledigen. So bekam ich am späten Sonntag abend drei nette (tolle) kleine Döschen für Urinproben ins Bad gestellt, genau gesagt auf MEIN Waschbecken (wo sie natürlich hingehörten).
Ich hatte mir das linke Waschbecken ausgesucht, da ich zuerst hier und somit auch als erster Aussuch-berechtigt war!
Ich entschied mich also für das linke Waschbecken, wo folglich auch meine drei leeren Döschen für meine künftigen Urinproben platziert wurden.
Einen Tag später bekam mein netter (toller), leicht seniler Zimmergenosse sein erstes Döschen.
Leider nicht im Dreierpack aufs eigene Waschbecken, sondern einzeln abends auf den Nachttisch, für den nächsten Morgen.
(Mal ehrlich: Kann so etwas gut gehen? NEIN, KANN ES NICHT !!!)
Und ratet, wo seither JEDEN JEDEN (und ich betone JEDEN !!!) Morgen die Urinproben meines Zimmergenossen stehen?
denkt Ihr, sie stehen auf seinem Waschbecken?
NEIN, sie stehen NICHT auf seinen Waschbecken!
Ich mag den netten, nicht sehr gesprächigen alten Mann mittlerweile recht gern. Ich zittere mit ihm, wenn er die neuesten Untersuchungsergebnisse bekommt, oder schlimme Operationen (z.B. Multiplikation, Subtraktion, Gallenstein) über sich ergehen lassen muss, an denen nicht mal Stephen King in Glanzzeiten Gefallen gefunden hätte.
Soll heissen:
Ich habe absolut NICHTS gegen diesen armen, netten (tollen), alten, leicht senilen Mann, der im Bett nebenan wohnt (nicht mehr lange, wenn sie merken, daß er gar keine TBC hat, aber das ist ein anderes Thema).
Aber JEDEN Morgen, wann immer er eine Urinprobe abzugeben hat, steht diese auf MEINEM verdammten Waschbecken!
Und da soll sich ein armer, hilfloser, sowieso-schon-vom-allgemeinen-Krankenhausekel-geplagter Mittzwanziger mal vernünftig die Zähne putzen, ohne dabei Geräusche von sich zu geben, die die Ärztin die die Bronchioskopie durchgeführt hatte, als letzte von ihm zu hören bekam und mit dem Schildchen 'problematisch' beklebt hätte, wenn man Geräusche mit Schildchen bekleben könnte.
Ich wollte nur mal loswerden:
Falls irgendwer von Euch mal in irgendeinem Krankenzimmer mit mir liegen sollte und hat eine verdammte Urinprobe abzugeben, und diese landet auch nur 'versehentlich' auf meinem verdammten Waschbecken: Ich höre sofort auf Vegetarier zu sein und werde beim Herzen des Betreffenden beginnen!
Also reizt mich nicht mit Urin!
Aber etwas ist mir noch eingefallen, was ich mir von der Seele schreiben muss!
Wie erwähnt, wir liegen zu zweit in diesem - von der Aussenwelt völlig isolierten - Krankenhauszimmer, aber da der klinische Luxus es gestattet, gibt es auch ein tolles Bad.
Dieses tolle Bad (Das Adjektiv 'toll' in absurd verschwenderischer Art und Weise in Gebrauch zu nehmen ist eine negative Eigenart, die ich mir aus einem Rätselheft abgeschaut habe, aber ich kann kaum noch davon lassen!) hat genau zwei Waschbecken.
Mit breitem Rand. Zum Dinge-Draufstellen.
Es gibt genau zwei Spiegel mit genau zwei Ablagen.
Es gibt aber nur eine Dusche und nur eine Toilette, aber das hätte ich genauso gemacht, wäre ich statt einfach nur krank z.B. Krankenhaus-Badezimmer-Architekt geworden.
Von der Architektur des Badezimmers her dürfte es eigentlich auch keine Probleme geben.
Es gibt aber eben doch welche!
Wie Ihr sicher alle wisst, muss man im Krankenhaus oft unangenehme (meist auch stinkende und mit-diversen-Körperflüssigkeiten-zu-tun-habende) Dinge erledigen. So bekam ich am späten Sonntag abend drei nette (tolle) kleine Döschen für Urinproben ins Bad gestellt, genau gesagt auf MEIN Waschbecken (wo sie natürlich hingehörten).
Ich hatte mir das linke Waschbecken ausgesucht, da ich zuerst hier und somit auch als erster Aussuch-berechtigt war!
Ich entschied mich also für das linke Waschbecken, wo folglich auch meine drei leeren Döschen für meine künftigen Urinproben platziert wurden.
Einen Tag später bekam mein netter (toller), leicht seniler Zimmergenosse sein erstes Döschen.
Leider nicht im Dreierpack aufs eigene Waschbecken, sondern einzeln abends auf den Nachttisch, für den nächsten Morgen.
(Mal ehrlich: Kann so etwas gut gehen? NEIN, KANN ES NICHT !!!)
Und ratet, wo seither JEDEN JEDEN (und ich betone JEDEN !!!) Morgen die Urinproben meines Zimmergenossen stehen?
denkt Ihr, sie stehen auf seinem Waschbecken?
NEIN, sie stehen NICHT auf seinen Waschbecken!
Ich mag den netten, nicht sehr gesprächigen alten Mann mittlerweile recht gern. Ich zittere mit ihm, wenn er die neuesten Untersuchungsergebnisse bekommt, oder schlimme Operationen (z.B. Multiplikation, Subtraktion, Gallenstein) über sich ergehen lassen muss, an denen nicht mal Stephen King in Glanzzeiten Gefallen gefunden hätte.
Soll heissen:
Ich habe absolut NICHTS gegen diesen armen, netten (tollen), alten, leicht senilen Mann, der im Bett nebenan wohnt (nicht mehr lange, wenn sie merken, daß er gar keine TBC hat, aber das ist ein anderes Thema).
Aber JEDEN Morgen, wann immer er eine Urinprobe abzugeben hat, steht diese auf MEINEM verdammten Waschbecken!
Und da soll sich ein armer, hilfloser, sowieso-schon-vom-allgemeinen-Krankenhausekel-geplagter Mittzwanziger mal vernünftig die Zähne putzen, ohne dabei Geräusche von sich zu geben, die die Ärztin die die Bronchioskopie durchgeführt hatte, als letzte von ihm zu hören bekam und mit dem Schildchen 'problematisch' beklebt hätte, wenn man Geräusche mit Schildchen bekleben könnte.
Ich wollte nur mal loswerden:
Falls irgendwer von Euch mal in irgendeinem Krankenzimmer mit mir liegen sollte und hat eine verdammte Urinprobe abzugeben, und diese landet auch nur 'versehentlich' auf meinem verdammten Waschbecken: Ich höre sofort auf Vegetarier zu sein und werde beim Herzen des Betreffenden beginnen!
Also reizt mich nicht mit Urin!
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Samstag, 26. August 2006
Die unglaubliche-Ergotherapeutin [TM] und der nicht ansteckende alte Herr
chrissen, 13:31h
Samstag und Sonntag waren so richtige Laß-die-Eier-Hängen-Tage.
Da passiert im Krankenhaus nie was, außer Schwestern, die auftauchen und fragen wass sie toll-langweiliges für einen tun können.
Natürlich nichts.
Das wissen sie, aber sie fragen aus Höflichkeit.
Montag ist Blutentnahme-Tag.
Außer daß der Mist scheiß unangenehm ist, steigert er komischerweise den Appetit, weshalb ich mich mit voller Begeisterung auf mein Früchstück stürzte.
Das Wichtige am Montag war, daß ich bereits Freitag einen Tuberkulose-Mitpatienten versprochen bekam, der allerdings erst Montag auftauchte und entgegen meiner Hoffnung (und diesbezüglicher Gebete) keine knapp bekleidete Miss-Wahl-Gewinnerin, sondern ein älterer Herr war.
Hatte aber auch was gutes, denn seit der arme Kerl (der meiner Laienmeinung nach übrigens gar keine TBC hat, sondern irgendwas, das keiner weiß, aber definitiv nicht ansteckend ist) hier liegt, kommt täglich eine unglaubliche-Ergotherapeutin [TM] im Zimmer vorbei.
Und wenn nicht Torsten zu unpassenden und absolut störenden Zeiten anruft, führen die unglaubliche-Ergotherapeutin [TM] und ich durchaus offenen und hocherotischen Small-Talk.
('Na, was liest Du denn da?' 'Och, nur so ein Buch.' 'Achso...')
Nur über mich herfallen will sie par tout nicht!
Naja, vielleicht ergibt sich ja noch was, wenn ich raus bin...
Da passiert im Krankenhaus nie was, außer Schwestern, die auftauchen und fragen wass sie toll-langweiliges für einen tun können.
Natürlich nichts.
Das wissen sie, aber sie fragen aus Höflichkeit.
Montag ist Blutentnahme-Tag.
Außer daß der Mist scheiß unangenehm ist, steigert er komischerweise den Appetit, weshalb ich mich mit voller Begeisterung auf mein Früchstück stürzte.
Das Wichtige am Montag war, daß ich bereits Freitag einen Tuberkulose-Mitpatienten versprochen bekam, der allerdings erst Montag auftauchte und entgegen meiner Hoffnung (und diesbezüglicher Gebete) keine knapp bekleidete Miss-Wahl-Gewinnerin, sondern ein älterer Herr war.
Hatte aber auch was gutes, denn seit der arme Kerl (der meiner Laienmeinung nach übrigens gar keine TBC hat, sondern irgendwas, das keiner weiß, aber definitiv nicht ansteckend ist) hier liegt, kommt täglich eine unglaubliche-Ergotherapeutin [TM] im Zimmer vorbei.
Und wenn nicht Torsten zu unpassenden und absolut störenden Zeiten anruft, führen die unglaubliche-Ergotherapeutin [TM] und ich durchaus offenen und hocherotischen Small-Talk.
('Na, was liest Du denn da?' 'Och, nur so ein Buch.' 'Achso...')
Nur über mich herfallen will sie par tout nicht!
Naja, vielleicht ergibt sich ja noch was, wenn ich raus bin...
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Freitag, 25. August 2006
Von Bronchioskospie und Schadenfreude
chrissen, 20:04h
Holla, die Waldfee, wo fang ich denn jetzt an?
Am besten am Anfang. Es war ein Freitag mitten im Sommer, der jedoch schon in den Morgenstunden das Gefühl von Kotzen-Müssen vermittelte.
Ich musste früh morgens und betont zeitig in der Robert Koch Klinik der Uni Kliniken sein, um auch möglichst lange mit atemberaubendem Mundschutz in irgendeinem Aufenthaltsraum rumsitzen zu können.
Ganz recht, Ihr ahnt es schon: Das Grauen fundierte bereits seine Basis, um später dumm-dreist und voller Schadenfreude lachend seinen Lauf nehmen zu können...
Aber dazu später...
Oder besser doch jetzt schon!
Man hat eine Menge Dinge in mich gesteckt, die meisten davon waren Nadeln (die Sorte Nadeln, bei der der Verabreicher nach dem Einstich in die Haut fröhlich ruft "So, das wars schon!". Erwähnenswert vielleicht, daß zwischen "So, das wars schon!" und dem Wieder-Entfernen der Nadel aus der betreffenden Köprerstelle genug Zeit ist, um Sonntags morgens in einer wildfremden Stadt aus dem Haus zu gehen, einen Bäcker zu suchen, der nicht nur offen, sondern auch noch Kaffeestückchen hat, einen entsprechenden Bäcker zu finden, dann doch lieber Kuchen zu kaufen, nach Haus zu schlendern, Kaffee zu kochen, den Kuchen zu essen, den Kaffee zu trinken und vielleicht noch eine Kanne nachzukochen. Hier gibts übrigens nur (meiner Meinung nach) koffeeinfreien Kaffee!), eigentlich waren sogar alle der Dinge die man in mich reinsteckte Nadeln, abgesehen von einem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], und dieses mitten durch den Rachen in die Lunge.
Am selben Tag beschloss übrigens mein bester Freund Torsten, Geburtstag zu haben, was ihm seinerseits jedoch eine Bronchioskopie (das Ding mit dem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], das man auch schon an mir ausgiebig verwendet hatte) nicht erspart hatte. Mitgegangen, mitgehangen. In diesem Falle "hingen" so ziemlich all meine Freunde, Verwandte und Kommilitonen. Die meisten wurden geröntgt und bekamen einen TBC-Haut Test, bloss Torsten wurde da wohl etwas eifriger untersucht.
Da kommt Schadenfreude auf!
So what, der Tag war beschissen, darauf konnte man sich einigen und ihn ruhigen Gewissens ad acta legen.
Am besten am Anfang. Es war ein Freitag mitten im Sommer, der jedoch schon in den Morgenstunden das Gefühl von Kotzen-Müssen vermittelte.
Ich musste früh morgens und betont zeitig in der Robert Koch Klinik der Uni Kliniken sein, um auch möglichst lange mit atemberaubendem Mundschutz in irgendeinem Aufenthaltsraum rumsitzen zu können.
Ganz recht, Ihr ahnt es schon: Das Grauen fundierte bereits seine Basis, um später dumm-dreist und voller Schadenfreude lachend seinen Lauf nehmen zu können...
Aber dazu später...
Oder besser doch jetzt schon!
Man hat eine Menge Dinge in mich gesteckt, die meisten davon waren Nadeln (die Sorte Nadeln, bei der der Verabreicher nach dem Einstich in die Haut fröhlich ruft "So, das wars schon!". Erwähnenswert vielleicht, daß zwischen "So, das wars schon!" und dem Wieder-Entfernen der Nadel aus der betreffenden Köprerstelle genug Zeit ist, um Sonntags morgens in einer wildfremden Stadt aus dem Haus zu gehen, einen Bäcker zu suchen, der nicht nur offen, sondern auch noch Kaffeestückchen hat, einen entsprechenden Bäcker zu finden, dann doch lieber Kuchen zu kaufen, nach Haus zu schlendern, Kaffee zu kochen, den Kuchen zu essen, den Kaffee zu trinken und vielleicht noch eine Kanne nachzukochen. Hier gibts übrigens nur (meiner Meinung nach) koffeeinfreien Kaffee!), eigentlich waren sogar alle der Dinge die man in mich reinsteckte Nadeln, abgesehen von einem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], und dieses mitten durch den Rachen in die Lunge.
Am selben Tag beschloss übrigens mein bester Freund Torsten, Geburtstag zu haben, was ihm seinerseits jedoch eine Bronchioskopie (das Ding mit dem Rohr-mit-allem-technischem-PiPaPo [TM], das man auch schon an mir ausgiebig verwendet hatte) nicht erspart hatte. Mitgegangen, mitgehangen. In diesem Falle "hingen" so ziemlich all meine Freunde, Verwandte und Kommilitonen. Die meisten wurden geröntgt und bekamen einen TBC-Haut Test, bloss Torsten wurde da wohl etwas eifriger untersucht.
Da kommt Schadenfreude auf!
So what, der Tag war beschissen, darauf konnte man sich einigen und ihn ruhigen Gewissens ad acta legen.
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Wie alles begann...
chrissen, 19:46h
Ich hustete.
Nach vier Monaten hustete ich immer noch, aber ich wollte ja nicht hören!
"Geh doch mal zum Arzt, Möönsch!", hörte ich regelmässig von meinen Freunden, und nach 4 Monaten immer schmerzhafteren Hustens ging ich dann doch mal zum Arzt.
Das Husten, das käme von einer Grippe, meinte dieser. Und röntgen, das käme ja nicht in Frage, das dürfen die Ärzte ja nun auch nicht mehr so oft, wegen der Gesundheitsreform und sowieso seien meine Schmerzen im Rücken auch nur ein Muskelkater dieser verschleppten Grippe.
Hey, das klang doch plausibel!
Immerhin rauchte ich seit sechs Jahren, da kann der Husten doch schonmal länger dauern!
Ich nahm die Diagnose also hin und hustete noch einen ganzen Monat, dann nahmen die Schmerzen Überhand, irgendwas knackte in meiner Rippengegend und ich bekam von einer Sekunde auf die nächste kaum noch Luft.
Ich drückte meine Zigarette aus, denn jedes weitere Husten verschlimmerte den Schmerz nur.
Oh mein Gott, was sollte ich nun rauchen ???
Ich setzte mich ins Auto und fuhr in die nächste Apotheke, "Ein Päckchen Kräuterzigaretten bitte!"
Aber die Kräuterzigaretten nutzten gar nichts und die Schmerzen wollten par tout nicht aufhören, so langsam bekam ich es mit der Angst zu tun!
Ich verlagerte mein "Was-soll-ich-denn-nun-rauchen-Problem" auf später und besuchte erneut den selben Arzt, der mit bereits vor einem Monat eine Grippe diagnostizierte. Diesmal röntgte er mich. Und fragte mich, ob ich jemals mit einer Tuberkulose in Berührung gekommen sei.
"Bitte was? Nein, natürlich nicht!"
Tuberkulose, pah, sowas kriegt man, wenn es an Hygiene mangelt, aber doch nicht ich! So ein Unfug!
"Natürlich nicht!"
Unfug waren jedoch lediglich meine Meinung über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und TBC.
Er schickte mich zum nächsten Arzt, der mir eine Computertomographie machen sollte. Ich schaute schön in die Röhre! Das schlimmste war die Infusion, ich hasste Nadeln!
Vor allem in meiner eigenen Haut!
Alles ging recht schnell, Röntgenbild und CT wurden mir vorgelegt, mein Röntgenbild war fast komplett milchfarben. Man sagte mir, der grösste Teil sei normalerweise transparent.
Haha, ich mag solche Tragikomik. Jetzt mal im Ernst, Herr Doktor?
Und mein CT spreche eine ganz eindeutige Sprache.
Ich hatte eine offene Tuberkulose.
Heureka, was soll das denn bitte für ein Unsinn sein ???
Ich hätte ab morgen ein Bett in der örtlichen Robert-Koch-Klinik und solle gegen 9 Uhr in der Früh dort sein. Es sei empfehlenswert, auf dem Weg dahin einen Mundschutz anzulegen, um die Infektionsgefahr für andere zu mindern.
Langsam begann ich, den wirren Ärzteunsinn zu glauben.
Ich trank meinen letzten Kaffee in Freiheit und hatte eine beschissen unruhige Nacht.
Am nächsten Morgen traf ich in der Klinik ein, bekam mein Bett in einem leerstehenden Doppelzimmer und das Abenteuer konnte beginnen...
Nach vier Monaten hustete ich immer noch, aber ich wollte ja nicht hören!
"Geh doch mal zum Arzt, Möönsch!", hörte ich regelmässig von meinen Freunden, und nach 4 Monaten immer schmerzhafteren Hustens ging ich dann doch mal zum Arzt.
Das Husten, das käme von einer Grippe, meinte dieser. Und röntgen, das käme ja nicht in Frage, das dürfen die Ärzte ja nun auch nicht mehr so oft, wegen der Gesundheitsreform und sowieso seien meine Schmerzen im Rücken auch nur ein Muskelkater dieser verschleppten Grippe.
Hey, das klang doch plausibel!
Immerhin rauchte ich seit sechs Jahren, da kann der Husten doch schonmal länger dauern!
Ich nahm die Diagnose also hin und hustete noch einen ganzen Monat, dann nahmen die Schmerzen Überhand, irgendwas knackte in meiner Rippengegend und ich bekam von einer Sekunde auf die nächste kaum noch Luft.
Ich drückte meine Zigarette aus, denn jedes weitere Husten verschlimmerte den Schmerz nur.
Oh mein Gott, was sollte ich nun rauchen ???
Ich setzte mich ins Auto und fuhr in die nächste Apotheke, "Ein Päckchen Kräuterzigaretten bitte!"
Aber die Kräuterzigaretten nutzten gar nichts und die Schmerzen wollten par tout nicht aufhören, so langsam bekam ich es mit der Angst zu tun!
Ich verlagerte mein "Was-soll-ich-denn-nun-rauchen-Problem" auf später und besuchte erneut den selben Arzt, der mit bereits vor einem Monat eine Grippe diagnostizierte. Diesmal röntgte er mich. Und fragte mich, ob ich jemals mit einer Tuberkulose in Berührung gekommen sei.
"Bitte was? Nein, natürlich nicht!"
Tuberkulose, pah, sowas kriegt man, wenn es an Hygiene mangelt, aber doch nicht ich! So ein Unfug!
"Natürlich nicht!"
Unfug waren jedoch lediglich meine Meinung über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und TBC.
Er schickte mich zum nächsten Arzt, der mir eine Computertomographie machen sollte. Ich schaute schön in die Röhre! Das schlimmste war die Infusion, ich hasste Nadeln!
Vor allem in meiner eigenen Haut!
Alles ging recht schnell, Röntgenbild und CT wurden mir vorgelegt, mein Röntgenbild war fast komplett milchfarben. Man sagte mir, der grösste Teil sei normalerweise transparent.
Haha, ich mag solche Tragikomik. Jetzt mal im Ernst, Herr Doktor?
Und mein CT spreche eine ganz eindeutige Sprache.
Ich hatte eine offene Tuberkulose.
Heureka, was soll das denn bitte für ein Unsinn sein ???
Ich hätte ab morgen ein Bett in der örtlichen Robert-Koch-Klinik und solle gegen 9 Uhr in der Früh dort sein. Es sei empfehlenswert, auf dem Weg dahin einen Mundschutz anzulegen, um die Infektionsgefahr für andere zu mindern.
Langsam begann ich, den wirren Ärzteunsinn zu glauben.
Ich trank meinen letzten Kaffee in Freiheit und hatte eine beschissen unruhige Nacht.
Am nächsten Morgen traf ich in der Klinik ein, bekam mein Bett in einem leerstehenden Doppelzimmer und das Abenteuer konnte beginnen...
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